Ashanti

Die Ashanti sind eine der großen Ethnien in Afrika. Sie sprechen Ashanti-Twi, einen Dialekt aus der Gruppe der Akansprachen. Vor dem europäischen Kolonialismus gab es 1680 bis 1900 ein großes Königreich der Ashanti. Der Wohlstand der Ashanti rührte aus dem Goldreichtum der Region und dem Sklavenhandel.

Andere Namen: ASANTE, ACHANTI, ASHANTE

 

 

 

Schnitzkunst

Die Grenze zwischen Schmiede- und Schnitzkunst war in Ghana immer fließend. Da Metall nicht immer reichlich vorhanden war, wurden die bekannten geometrischen Figuren oft auf Holzprodukte übertragen. Gerade die Holzschnitzkunst hat eine lange Tradition, Geschirr, Puppen für die Kinder und für Zauber Zwecke, Kämme, Stühle, königliche Sitze, Trommeln in allen Variationen wurden mit viel Liebe und Sorgfalt geschnitzt.

Aus Ghana kommen Holzstatuen und die weltberühmten Fruchtbarkeitspuppen mit flachen Köpfen, den Akuaba, die Gottheiten oder die Seele der Ahnen verkörpern können. Auch sehr wichtig ist das Schnitzen von Ahnenstühlen. Der Stuhl spielt eine wichtige Rolle im Leben eines Ghanaers. Als Zeichen des Lebens bekommen Babys und frisch verheiratete Frauen einen Stuhl geschenkt, der auch der Sitz der Seele ist.

Der Kunsthandwerker ist immer bemüht, einen Teil von sich in seiner Arbeit wieder-zugeben. Er drückt mit dem, was er herstellt, aus, wie er die Welt sieht. Was für uns aussieht wie eine Verzierung, ist für ihn eine verschlüsselte Sprache,. die nur von seinesgleichen verstanden wird. Nirgends kommt dies besser zum Ausdruck als in den berühmten Ashanti-Goldgewichten.

Die Goldgewichte

Noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war Goldstaub die Währung des Landes. Gold hat eine ausgeprägte Gold-Kultur entstehen lassen. Bei jedem Kauf oder Verkauf musste dieser Goldstaub abgewogen werden, wozu man neben Naturgewichten auch Metallgewichte, die heute sogenannten Goldgewichte, verwendete.

Man kennt zwei verschiedene Typen von Gewichten: die figürlichen Darstellungen, die teilweise auch Sprichwörter versinnbildlichen und deren Entwicklung man bereits vor die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert, und die geometrischen Gewichte. Letztere sind überwiegend rechteckig und weisen auf ihrer Oberseite die mannigfaltigsten Ornamente auf. Die figürlichen Darstellungen zeigen einen recht einheitlichen Stil, Beispiele verschiedenster Art aus Flora und Fauna, von Menschen und der materiellen Kultur. Menschenfiguren kommen einzeln oder in Gruppen vor; es sind Fürsten, Jäger, Bauern und Zauberer vertreten, seltener Fremde (Europäer) oder Reiter.

Zum Zubehör der Gewichte gehören Löffel, teilweise aus Silber gearbeitet, Blasschaufeln, Waagen und Dosen zum Aufbewahren des Goldstaubs.

Der verlorene Guss wird und wurde als Wachs-Modelle angefertigt und mit Ton umhüllt. Dann wurde das Wachs geschmolzen, der verbleibende Hohlraum mit geschmolzenem Metall gefüllt und der Ton nach Abkühlung zerschlagen (daher der Name verlorener Guss). Entgegen allgemeiner Meinung und trotz des Namens Goldgewicht, wurden diese Stücke eher selten aus purem Gold gefertigt. Sie wurden hauptsächlich aus Bronze, Messing oder auch Kupfer gefertigt.

Einige dieser Stücke werden noch heute zu besonderen Gelegenheiten gebraucht, obwohl sie inzwischen aber mehr als Sammlerobjekte begehrt sind. Die Bedeutung der Güsse liegt neben ihrer Funktion beim Wiegen von Goldstaub in der Vielfalt ihrer künstlerischen und kulturellen Aussagekraft. Man kann sie ohne weiteres als die beziehungsreichste aller afrikanischen Kunstformen ansehen; sie hat mehr Verbindung zur Literatur als irgendeine andere und umschließt den gesamten Lebensablauf des Menschen mit seinem fast unerswchöpflichen Reichtum an darstellbarer Objektbezogenheit.

Quelle: Lexikon Afrikanische Kunst und Kultur, Karl-Ferdinand Schaedler

 

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